Es ist getan, es ist vollbracht, die Erde, wurde mal wieder platt gemacht … also ich vermute es, so ganz Schlau bin ich aus dem Ende nicht geworden. Kubrick winkt von der ersten Bank, zu schizophrener Musik, nur Dave wird immer noch vermisst.
Im Ernst, für einer Schreiber, der eine solche Geschichte verfasst, muss das zu Ende bringen eben dieser recht kompliziert sein!? Denn Xavier Dorison ist es gelungen, eine gelungene, bedrohliche, klaustrophobische Atmosphäre zu Schaffen, eingebettet in die unbestätigten Geschichten um Hitlers Hang zu allem Mystischen. So dienst die Entdeckung einer untergegangenen Hochkultur, welche durch die Nazis entdeckt wurde, als Rahmenhandlung, die Ausgangspunkt für den Eigentlichen Thriller ist. Nun musste Dorison das ganze nur zu Ende bringen, die ganzen Handlungsstränge zu einem stimmigen Konzept verbinden. Er macht es so clever wie so viele andere und überlässt die eigentliche Klärung der Fantasie des Lesers. Dorison spannt den Spannungsbogen und der Leser darf ihn abfeuern und sehen was er trifft. Hier hat Dorison meine Hochachtung verdient, denn das ganze ist nicht so offen geblieben, das es zu Frustration führen würde. Ein Ende, was man irgendwie erwartet hat aber welches viel zu schnell kam. Hier hätte man sich gern noch in weiteren Bänden in die dunklen Gänge des versunkenen Tempels vor gewagt mit der Sicherheit, das irgendetwas im Dunklen auf einen lauert.
Die Zeichnungen von Christophe Bec untermalen, im wahrsten Sinne des Wortes, die spannende Geschichte. Alles ist düster, geheimnisvoll und unwirtlich, etwas was man entfliehen möchte. Dazu kommt das auf Realismus getrimmte Charakterdesign. So kann man sich dann auch auf den Weg machen, so einiges neben dem Heiligtum zu entdecken, z.B. bekannte Leute wie Dan Aykroyd, Richard Dean „Ich war MacGyver“ Anderson oder ein Johnny Depp finden sich an Bord der Nebraska, wo einige Ecken verdammt nach einem Raumschiff aussehen, welches von einem Mann Namens Jean-Luc Picard kommandiert wird … ich kann mich aber auch irren.
Heiligtum ist funktionierende, düstere Suspense/Thriller - Kost in gelungener Optik.
Fazit: 95/100
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