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Thema: Die besten Comics von Hermann

  1. #201
    Mitglied Avatar von franque
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    In einem gewissen Alter durften die meisten von uns aber sicher nicht alles sehen. Ich bin Jahrgang '67 und habe in den 70ern, glaube ich, einmal ausnahmsweise "Der phantastische Film" gesehen, was ja im Spätprogramm lief, und das war "Tanz der Vampire". Den fand ich damals allerdings auch noch ziemlich unheimlich.

    Ansonsten ist diese ganze Frage natürlich sehr relativ und müsste noch mal nach "was hat man in welchem Alter gesehen" gestaffelt betrachtet werden. SRI kenne ich nur heutzutage vom Namen her, aber eine meine ersten TV-Erinnerungen jenseits vom Kinderprogramm war die Enterprise-Folge "Das Spukschloss im Weltall", die ich quasi in Panik abschaltete. Die ist trotzdem aus heutiger Sicht ein Witz und stellte außer für ein Kleinkind (ggf.) für niemanden eine nervliche Belastung dar; es ist rückblickend die lächerlichste und albernste Folge von ganz Star Trek.
    Ich kann mich noch erinnern, dass ich etwas später (müsste so um '75 gewesen sein) mal ein paar Sachen in der Vorabend-Serie "Boney" beklemmend und unheimlich fand. Aber auch das war etwas anderes, als wenn man gewisse Szenen in frankobelgischen Realistics als Realfilm gesehen hätte (was oft eher "FSK 12 bis 16"-Zeugs gewesen wäre). In der Comicform spielte das aber eben nicht so eine Rolle.

    Die Comics waren jederzeit verfügbar, wiederlesbar, man konnte die Verweildauer auf einzelnen Bildern selbst bestimmen, einzelne Szenen immer und immer wieder lesen (und damit auch so oft, bis man sie 'innerlich verarbeitet' hatte...). Dadurch waren wohl Comics intensiver, weil eben weniger 'flüchtig' als Fernsehsendungen
    Das ist mit der Grund, warum Comics weniger suggestiv sind als äquivalente Film-Versionen. Weil man zurückblättern kann, einen Kontext hat und zudem durch die buchstäbliche Zeichenhaftigkeit Distanz behält zum Dargestellten, während einen geschickt suggestiv inszenierte Filme einen regelrecht in das Geschehen hineinziehen können (v.a. wenn man noch jünger und naiver ist). Die meisten (Real-)Filme imitieren eben mehr oder weniger erfolgreich Realität, während Comics immer sozusagen mindestens halb im Abstrakten/Zeichenhaften verbleiben. Ganz wichtiges Mittel bei der Realitätsherstellung von Filmen ist natürlich der Schnitt, dessen "Fehlen" im Comic automatisch eine gewisse Distanz aufrechterhält, allein schon weil man als Leser permanent etwas im Kopf ergänzen muss. Deswegen sage ich auch immer, dass viele Horrorfilme etc. in gewisser Weise intelligenter sind als das meiste Mainstream-Zeug im Kino; weil der Zuschauer einfach eine höhere Transferleistung erbringen muss bei etwas mit Subtext (den sehr viele Horrorfilme haben, was mit dem "Uneigentlichen" der Phantastik wiederum zu tun hat) als bei romantischen Komödien, Actionfilmen, Historiendramen etc.
    Geändert von franque (16.08.2018 um 15:02 Uhr)

  2. #202
    Mitglied Avatar von Huckybear
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    Zitat Zitat von zaktuell Beitrag anzeigen
    Trotzdem: Comics waren 'prägender'. Was vielleicht damit zusammen hängt, dass sie weniger flüchtig waren: Die 'Schock-Sekunde' im Film war fix wieder weg, man konnte nicht zurückspulen oder Standbild machen und man war an die Sendezeit gebunden. Die Comics waren jederzeit verfügbar, wiederlesbar, man konnte die Verweildauer auf einzelnen Bildern selbst bestimmen, einzelne Szenen immer und immer wieder lesen (und damit auch so oft, bis man sie 'innerlich verarbeitet' hatte...). Dadurch waren wohl Comics intensiver, weil eben weniger 'flüchtig' als Fernsehsendungen.
    Das würde ich ebenfalls genau so sehen und unterstreichen

    Allerdings scheinen ja nicht alle so "künstlerisch" oder fantasierend in Gedanken als Kind gepolt gewesen zu sein, außer die die heute noch Comics lesen
    Es heißt ja immer und war so das ZACK-Ausgaben mit TV Comics wie Enterprise , Kung Fu oder Mondbasis sich erheblich besser verkauften wenn diese gleichzeitig im TV lief (ähnlich wie nun heute bei Mangas und Ihre Animes oder Marvel Verfilmungen)
    Später wurde dann durch TV , PC Games, Video , Internet und andere technische Möglichkeiten als Freizeitbeschäftigung den Comics weites gehend den Garaus gemacht

    Komischerweise aber nur bei der breiten Käuferrelevanten Masse für die Gewinnmargen , bei mir war das nie so, oder eher genau das Gegenteil.
    Ich konnte extrem früh zwischen der Arbeit eines F-B Autors unterscheiden , wofür er 6-12 Monate brauchte, im Gegensatz zu US, Italien, Spanien oder Bastei Studio Dutzendware oder diesen schrecklichen aufgesetzten TV Comics die nur nachgemacht waren ohne eigene Ideen du Kreativität.
    Auch konnte ich für diese garantierte Qualität denn warten, was ja nicht viele bis heute können und vermögen .
    Mein Speicher im Kopf war eh nicht so groß und bevorzugte lieber weniger Qualität die dann aber gerne immer und immer wieder wenn sie gut war. Für Bessy oder Lasso hätte ich da nicht meine Zeit und Energie verschwendet oder meine Fantasie versaut wenn du erst einmal anderen "Stoff" erlebt hattest.
    Ich brauchte kein Gimmick, keine TV Comics , Gut/Böse TV Schemata 45 Minuten Serien und auch PC Games konnten mich nie begeistern weil sie mich einfach jeweils viel zu sehr in meiner Fantasie eingeschränkt hatte, ich brauchte und brauche diese Ikonischen Bilder und Storys in ZACK damals , die ich wieder und wieder lesen und bewundern konnte bis sie felsen-und sattelfest verankert waren und etwas mit meinen Gehirn und meiner Fantasie danach anstellten und es äh...erweiterten zu noch mehr Fantasie des guten Comicgeschmackes bzw. einer selektiven Weiterentwicklung und Auslese..
    Schon beim spielen mit Spielzeug, brauchte ich größtmöglichen inneren Freiraum meiner Fantasie und benutzte immer nur Ansätze , eben wie ein Comicbild oder ein paar Seiten eines Comics bsw. 1 Folge von Gespenst mit den Goldenen Kugeln als start Up für mein Gefühl der jeweiligen Szenerie , alles andere hätte mich nur zu sehr eingeengt wie bsw. Computerspiele die linear verlaufen (GTA gab es noch nicht)
    Es war genau wie Du schreibst warum sie prägender waren, aber anscheinend war und ist das einfach eine viel kleinere Masse als die die sich von TV Comics, Gimmicks, TV Serien, PC Games verführt haben-
    Sind das die, die Comics eigentlich im Grunde genommen nie geliebt hatten, sondern sie nur mit genommen hatten weil sie zu dem Zeitpunkt der höchste verfügbare Standard waren ? (frei nach Rudi Völler )
    Also die wo die Verlage sich beklagen wo die ehemaligen Leser denn hin sind ?
    Aber die wären doch dann eh nie dabei geblieben, weil sei gedanklich auf der Gefühlsebene anders gepolt waren und immer zum nächsten Medium / alternativ Anbieter und zum übernächsten usw. rennen oder ganz aussteigen ?

    PS:
    Übrigens zu "SRI und die unheimlichen Fälle" gab es in Japan sogar anscheinend mal einen Manga
    https://www.mangaupdates.com/series.html?id=83778
    Geändert von Huckybear (16.08.2018 um 15:05 Uhr)
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  3. #203
    Mitglied Avatar von franque
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    Zitat Zitat von zaktuell Beitrag anzeigen
    Trotzdem: Comics waren 'prägender'. Was vielleicht damit zusammen hängt, dass sie weniger flüchtig waren: Die 'Schock-Sekunde' im Film war fix wieder weg, man konnte nicht zurückspulen oder Standbild machen und man war an die Sendezeit gebunden.
    und
    Huckybear:
    Das würde ich ebenfalls genau so sehen und unterstreichen
    Ihr seid eben keine Filmfreaks, das merkt man hier wieder.
    Zaktuells These finde ich wenig haltbar; dazu fällt mir die Szene aus "Citizen Kane" ein, wo einer der Reporter erzählt, wie er 40 Jahre zuvor eine einzige Sekunde lang eine junge Frau mit einem weißen Sonnenschirm sah und in der Gegenwart immer noch kein Tag vergeht, an dem er nicht an sie denkt.
    Was wirklich prägnant ist, kann mMn so flüchtig sein, wie es will, das ändert wenig daran, dass ein nachhaltiger Eindruck entsteht (es mag aber natürlich eher zu Verklärung kommen).

  4. #204
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    Zitat Zitat von zaktuell Beitrag anzeigen
    Tja, da stehen Deine und meine Einschätzung sich diametral gegenüber: Ich mag den 'Pinsel-Hermann' und fand den Rapidograph als Rückschritt und die Direkt-Colo als weiteren Rückschritt - bei Dir scheint's genau andersrum zu sein: Was für mich ein Niedergang, ist für Dich ein Fortschritt...
    Zitat Zitat von Huckybear
    Ich mochte den Rapidograph Übergang gegenüber der kraftvollen Feder auch nicht.
    Aber heute bei Couleur-Directe trauere ich den Radiographen wie bsw. den letzten Andy Morgan oder den ersten 6 Jeremiah Alben nahezu schon regelrecht hinterher
    Laut Reddition 61 und auch dem CF-Heft ist Hermann ja erst nach dem zweiten Jeremiah zu diesem Tuschefüller (nehm mal an, das ist dasselbe wie ein Rapidograph?) gewechselt, d.h. die letzten Morgans waren auch noch mit dem Pinsel gezeichnet (und ich kann bei Jeremiah ehrlich gesagt keinen großen Unterschied zwischen Album 2 und 4-6 erkennen, wobei ich 3 nicht besitze). Auch Comanche, das ich zeichnerisch eigentlich die beeindruckendste Serie finde, ist bis Band 7 ja noch Pinsel. Insofern würde ich die Phasen, die mir am besten gefallen, weniger am Zeichenmittel, sondern tatsächlich eher am Stil selbst festmachen. Da hatte Hermann wahrscheinlich irgenwann kurz vor oder nach dem Jeremiah-Start seinen Zenit erreicht (wobei Comanche schon ab Band 2 großartig ist, also schon einige Jährchen früher). Den CD-Stil mag ich aber auch sehr, vor allem bei den Naturdarstellungen. Die Figuren/Gesichtsausdrücke wirken allerdings dann leider statischer.

  5. #205
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    Wurde am ersten Schultag geklärt: 'Was liest Du?' 'ZACK.' Und du?' 'Perry Rhodan.' Damit war alles gesagt für den Rest des Schuljahres. Im Bus hieß es dann morgens: Mini-Max gestern gesehen?
    Ich hab kein Bild von Panels und dergleichen im Kopf, aber tausende von Filmschnipseln.
    Ach wär Ich doch ein Junge noch wie einst
    Mit Bastei-Gruß,
    Euer Frank

    Ganz neu: Jetzt auch mit Lehning-Gruß!


    Und alles mit Maschinenschrift und in Bunt!




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  6. #206
    ist irgendwie doch wieder zaktuell Avatar von ZAQ
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    Zitat Zitat von franque Beitrag anzeigen
    (...) Das ist mit der Grund, warum Comics weniger suggestiv sind als äquivalente Film-Versionen. Weil man zurückblättern kann, einen Kontext hat und zudem durch die buchstäbliche Zeichenhaftigkeit Distanz behält zum Dargestellten, während einen geschickt suggestiv inszenierte Filme einen regelrecht in das Geschehen hineinziehen können (v.a. wenn man noch jünger und naiver ist). Die meisten (Real-)Filme imitieren eben mehr oder weniger erfolgreich Realität, während Comics immer sozusagen mindestens halb im Abstrakten/Zeichenhaften verbleiben. (...)
    Der Effekt ist aber ja eigentlich andersrum: Je realistischer etwas dargestellt ist, umso weniger Freiraum bleibt für die 'eigene Ergänzung im Kopf' und umso mehr 'emotionale Distanz' hat man dazu. Mit einem fast schon abstrakten Strichmännchen kann sich JEDER identifizieren, weil es eben ein 'allgemeines' Bild ist, dass 'für jeden' steht, während die 'realistische' Darstellung zB eines großen, starken, schwarzhaarigen Mannes die Identifikation für kleine, schwache Blondinen deutlich erschwert... - Insofern funktioniert ein 'suggestiv inszenierter Film' immer nur für diejenigen Zuschauer, die für sich einen persönlichen Bezug herstellen können (zB das Drama über die Mutter, die ihr Kind verliert, kann von Müttern ungemein packend erlebt werden, während ein kinderloser Mann das relativ kühl verfolgen kann - Asterix funktioniert u.a. deshalb für so viele Leserschichten, weil man vom konkreten Gallier abstrahieren kann und sich selbst oft als 'der Kleine' erlebt, der der 'großen Welt' (Politik, Macht, Fremdbestimmung, Vorgesetzter,...) ausgeliefert ist. Da 'träumt' man sich gerne in eine Phantasie, in der man mittels Zaubertrank dem 'ausgeliefert sein' trotzen kann. Das würde realistisch gezeichnet (oder sogar als Realfilm umgestzt) mit einer Szenarie in der Jetztzeit usw. nicht mehr so funktionieren, weil je konkreter/realer es wird, umso weniger Leute finden dann noch 'Freiräume' in denen sie sich selbst projizieren können. - Wobei all das natürlich nicht unbedingt bewusst abläuft...).


    Zitat Zitat von franque Beitrag anzeigen
    (...) Ihr seid eben keine Filmfreaks, das merkt man hier wieder. (...)
    Da fühl ich mich jetzt aber auch nicht richtig gesehen. Ich hab durchaus eine Leidenschaft für gute Filme (das Leben ist zu kurz für schlechte). Aber auch da: Ich guck mir zuweilen lieber einen guten Film NOCHMAL an als einen noch unbekannten, von dem ich nicht weiß, ob er was taugt. Dank Wiederholungen, Internet und DVDs geht das ja heutzutage deutlich einfacher als damals. - Nicht von ungefähr hab ich ja auch oben die TV-Werbung der 70er erwähnt: Da hat sich auch vieles an 'ikonographischen Bildern' eingebrannt, aber die Spots hat man eben auch immer wieder gesehen (weil in Werbepausen weiterzappen keine Option war: Es gab nur drei Programme und keine Fernbedienung - und man ging auch nicht weg von der Kiste, man hätte ja sonst ggf. verpasst, wann es weiter geht. Mein Bruder und ich haben dann auch ein Spiel draus gemacht 'Reklameraten': Wer zuerst das beworbene Produkt gesagt hat (bevor es genannt wurde oder zu lesen war) bekam einen Punkt...). Die Wiederholung war also oft 'einprägsamer' als ein kurzer Moment in einem Film. Aber auch das ja aus der Hirnforschung bekannt: Hirn lernt, was es tut: Je öfter man etwas tut oder denkt umso tiefer gehts ins Hirn. Und: Was mit einer (starken) Emotion verbunden ist, prägt sich leichter ein. Bei Comics hat man BEIDES: Den starken, emotionalen Moment und die Wiederholung, so oft man will. Filme für den kleinen Jungen in den 70ern hatte, wenn überhaupt nur den starken, emotionalen Moment - OHNE Möglichkeit, ihn zu wiederholen. Und damit auch ohne die Möglichkeit, ihn zu überprüfen - so verselbstständigt sich zuweilen die Erinnerung daran, vermengt sich mit späteren Erfahrungen und so wird dann eben aus der 'Erinnerung' an zB SRI eine völlig andere Geschichte als die, die ich dann Jahrzehnte später auf DVD wieder gesehen habe...
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  7. #207
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    Zitat Zitat von frank1960 Beitrag anzeigen
    Wurde am ersten Schultag geklärt: 'Was liest Du?' 'ZACK.' Und du?' 'Perry Rhodan.' Damit war alles gesagt für den Rest des Schuljahres. Im Bus hieß es dann morgens: Mini-Max gestern gesehen?
    Ich hab kein Bild von Panels und dergleichen im Kopf, aber tausende von Filmschnipseln.
    Dann hast Du vermutlich nicht zur ZACK- sondern zur Perry Rhodan-Fraktion gehört: Der war ja eher arm an 'bewegenden Bildern'
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  8. #208
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    Für mich waren Filme dann doch prägender als Comics, schon allein wegen der Sprache und vor allem wegen der Musik ist das „Erlebnis“ dann doch viel emotionaler. Das kann ein Comic nicht leisten. Allerdings haben mich Hermanns Zeichnungen immer in die Geschichte mit reingezogen. Man konnte den Dschungel bei Band 9 hören und riechen, oder die Hitze bei Band 8 spüren. Also, eigentlich besser als jeder Film. Besonders bei Comanche Band 4 war das emotionale Erlebnis schon krass. Aber Filme und Musik können mich dann doch, bis auf ein paar wenige Ausnahmen, mehr berühren oder beeinflussen als Comics .

  9. #209
    ist irgendwie doch wieder zaktuell Avatar von ZAQ
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    Zitat Zitat von John Beitrag anzeigen
    (...) und vor allem wegen der Musik ist das „Erlebnis“ dann doch viel emotionaler. Das kann ein Comic nicht leisten. (...)
    Erinnert mich daran, dass Cosey zu Beginn der Jonathan-Alben jeweils reingeschrieben hat, welche Musik er während der Lektüre des jeweiligen Bandes dem Leser empfiehlt zu hören... - und zu 'unserem' Thema hier passend, versuch ich grade mir vorzustellen, als Adäquat zu den Cosey-Empfehlungen, zB Ennio Morricones Soundtracks aufzulegen während man 'Roter Himmel über Laramie' liest...
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  10. #210
    Mitglied Avatar von areyoureadysteve
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    Bei mir blieb der Rick Master "Schrecken der Nacht" lange in den Knochen und ca. 17 Jahre offen. Ich bekam die letzte Folge nicht, da das Zack Heft 12 ausverkauft war oder gar nicht in die Schweiz geliefert worden war. Das war als 8 Jähriger leiden pur und ich glaube Sven Jansen habe ich so auch verpasst gehabt. Das Ende der Story erlebte ich dann erst mit dem Carlsen Album.

    Bei SRI blieb mir bis die Badezimmerfenster Folge für immer im Gedächtnis .... das Nebelgesicht welches durch die Fenster kam .... Horror pur

  11. #211
    ist irgendwie doch wieder zaktuell Avatar von ZAQ
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    Zitat Zitat von areyoureadysteve Beitrag anzeigen
    Bei mir blieb der Rick Master "Schrecken der Nacht" lange in den Knochen und ca. 17 Jahre offen. (...)
    Is ja witzich: Die Geschichte gehört auch zu denen, die bei der ZACK-VÖ bei mir offen blieben und deren Ende ich erst viel später lesen konnte. Dramatischer war aber für mich Comanche, wo ich Opfer der 'kapitelweisen' Veröffentlichung wurde und gelitten hab. So endete für mich das zweite Album für sehr lange Zeit mit der missglückten Befreiung von Comanche (bettelnd vorm Häuptling, im Hintergrund die 'gekreuzigten' Toby und Clem als Cliffhangar-Schlussbild) und bei 'Der Revolvermann' war ich jedesmal frustiert, wenn die Fortsetzung nicht unmittelbar im nächsten Heft folgte. Obwohl das ja in der Regel so dann auch nicht angekündigt wurde, hatte ich jedesmal gehofft, dass es trotzdem da weiter ging, weil man's halt sonst von allen anderen Serien so gewohnt war. Immerhin ist mir da damals trotzdem keine Folge komplett entgangen, aber die längeren Wartezeiten waren schon Hölle genug.
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  12. #212
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    Zitat Zitat von zaktuell Beitrag anzeigen
    Insofern funktioniert ein 'suggestiv inszenierter Film' immer nur für diejenigen Zuschauer, die für sich einen persönlichen Bezug herstellen können (zB das Drama über die Mutter, die ihr Kind verliert, kann von Müttern ungemein packend erlebt werden, während ein kinderloser Mann das relativ kühl verfolgen kann - Asterix funktioniert u.a. deshalb für so viele Leserschichten, weil man vom konkreten Gallier abstrahieren kann und sich selbst oft als 'der Kleine' erlebt, der der 'großen Welt' (Politik, Macht, Fremdbestimmung, Vorgesetzter,...) ausgeliefert ist.
    Als Kind kann man diese "Identifikationsarbeit" aber bei relativ erwachsenen Stoffen kaum leisten*, daher funktioniert die Distanzierung noch nicht richtig, weshalb der Sog ins Geschehen noch viel intensiver wirken kann als bei etwas Gezeichnetem (was automatisch und zwangsläufig immer unrealistischer aussieht als eine entsprechende Realfilmsequenz). Das visuell authentisch Wirkende kann ein Kind dann überrollen.

    Mich jedenfalls hat als Kind einiges im Fernsehen gesehenes geschockt (s.o. Enterprise, bis zu einem gewissen Alter), aber nie etwas in einem Zack-Heft oder Primo-Heft, obwohl viele Stoffe da eigentlich viel härter waren, als alles, was ich im TV überhaupt hätte sehen dürfen, und ich einige "härtere" Blueberry- oder Morgan-Szenen schon kannte, bevor ich überhaupt eingeschult war (konnte schon kurz davor lesen ). Wie gesagt, so etwas bleibt dann für vielleicht alle Zeiten haften, und wohl nicht nur bei mir.



    Zitat Zitat von zaktuell Beitrag anzeigen
    OHNE Möglichkeit, ihn zu wiederholen. Und damit auch ohne die Möglichkeit, ihn zu überprüfen - so verselbstständigt sich zuweilen die Erinnerung daran, vermengt sich mit späteren Erfahrungen und so wird dann eben aus der 'Erinnerung' an zB SRI eine völlig andere Geschichte als die, die ich dann Jahrzehnte später auf DVD wieder gesehen habe...
    Das stimmt natürlich, das ist dann ein Nostalgie-Effekt, der einen ja auch irgendwie prägt. In dem "Citizen Kane"-Beispiel wird dann auch noch jede Menge in die Erinnerung hineinprojiziert, was ungefähr einer Erinnerung an eine Sache entspricht, die man schon beim ersten Mal gar nicht richtig verstanden hat (der Kane-Reporter kennt die Frau ja gar nicht, die könnte sich auch als die größte Zicke herausstellen). Also klar, Verselbständigung der Erinnerung ist sehr gut möglich. Aber das heißt eben auch, der Schlüsselmoment bleibt einem sehr nachhaltig im Gedächtnis (die Frage ist dann, ob korrekt).


    * So ist ein Kind bis zu einem gewissen Alter nicht in der Lage, selbst sowas harmloses wie "Casablanca" überhaupt zu verstehen, und nicht nur wegen der politischen Implikationen.
    Geändert von franque (17.08.2018 um 14:13 Uhr)

  13. #213
    Mitglied Avatar von Huckybear
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    @franque

    Etwas verstehen oder fühlen ?
    Kann das nicht nicht ineinander übergehen, dass wir etwas zwar nicht wie beabsichtigt (weil nicht Zielpublikum )verstehen, aber das Gefühl uns schon tatsächlich in die richtige instinktive Richtung lenkt ?
    Wenn wir etwas gar nicht verstehen oder vom Kopf erfassen (wollen oder können bzw. erst zulassen müssen ) sind wird doch merklich offener da Kopfbefreiter und lassen normal viel mehr Raum fürs Gefühl zu.
    Wobei es bei dem einen natürlich etwas grösser bzw. mehr, oder viel mehr und intensiv Überlebensgroß wird oder bei dem anderen etwas kleiner oder weniger stark gefühlt ausgeprägt ist ?

    Im Grunde kommt doch bei Kindern evtl. dadurch , dass bei Ihnen ein Gefühl , noch ohne gedankliches Verständnis hervorgerufen wird , etwas ganz neues vom Erwachsenen Regisseur so ja nie beabsichtigtes Hybrid-Ergebnis heraus ?
    (im Extremfilm dem eines intensiv verzerrten Traumes oder gar dem Ergebnis ,die andere mit Hilfe einer Droge im Rausch erleben)
    Das das für Erwachsene Publikum konzipiertvor allem auf Verständniss und Logik orientierten Schlussfolgerungen gleichzeitig die Wirkung auf Kinder im Endergenis so niemals nachvollziehbar sein können:. (Sprich : die Kinder sehen einen ganz anderen Film -ohne Wertung)



    Um mal wieder auf Hermann zurück zu kommen
    Beraubt er sich nicht seiner rohen Kraft der frühen Visualisierungen über die wir uns hier anhand Beispielen unterhalten , durch den erst immer feineren Strich.
    Später mit der zuerst zwar auf den allerersten Blick gut aussehenden Direktcolorierung, die dann aber zusehend im Bild bzw. Album gleich zu einer Masse verschwimmt und keinen Platz mehr für große Personen , Gefühle, Symbole hat ?
    Nichts aus diesen eimzelnen Bildern der Direktcolorierung, schafft irgendwie das Panel für sich elbst zu verlassen, weil diese irgendwie ein fester in sich geschlossener Rahmen bleibt , formal wie Inhaltlich.
    Ähnliches sieht man ja auch bei den neusten Thorgal Arbeiten bei Rosinski.
    Nichts und Niemand kann dem Direktcolor "Gefängnis" entkommen, alles bleibt verbunden , nicht ragt so heraus wie früher bsw. beim Pinsel und normaler Colorierung . keine Person, keine Szene ist einzeln entnehmbar und dauerhaft Monumental stylisert im Kopf abrufbar.
    Kann sich jemand die beiden Comanche Alben um Russ Dobbs in der heutigen Direktcolorierung vorstellen ,dass das tatsächlich die gleiche Wirkung erzielen würde ?
    Aber da er ja mehr Zeichner als Autor im eigentlichen Sinne ist oder herkommt, kann ihm das ja dann egal sein, anders als wenn er einen festen Autor wie früher Greg abseits seines Sohnes (unterstelle Befangenheit) an Bord wäre , dem diese Zeichenstil hinderlich wäre für das was er und wie er etwas erzählen möchte.
    Denke, für Ihn spielt ausschliesslich die Zeitersparnis eine Rolle.
    Geändert von Huckybear (17.08.2018 um 15:36 Uhr)
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  14. #214
    Mitglied Avatar von franque
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    m Grunde kommt doch bei Kindern evtl. dadurch , dass bei Ihnen ein Gefühl , noch ohne gedankliches Verständnis hervorgerufen wird , etwas ganz neues vom Erwachsenen Regisseur so ja nie beabsichtigtes Hybrid-Ergebnis heraus ?
    Vielleicht, aber ich würde eher darauf tippen, dass ein Kind etwas Unverständliches auch langweilig findet und dann einfach abschaltet, vor allem wenn keine Oberflächenreize wie Action vorhanden sind.

  15. #215
    ist irgendwie doch wieder zaktuell Avatar von ZAQ
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    Zitat Zitat von franque Beitrag anzeigen
    Vielleicht, aber ich würde eher darauf tippen, dass ein Kind etwas Unverständliches auch langweilig findet und dann einfach abschaltet, vor allem wenn keine Oberflächenreize wie Action vorhanden sind.
    Kann sein. Muss aber nicht. Man kann als Kind auch ganz fasziniert davon sein, dass man etwas 'Erwachsenes' sieht, deshalb(!) NICHT abschaltet und sich aus dem Gesehenen seine ganz eigene Geschichte konstruiert, die mit der eigentlich erzählten Geschichte kaum etwas bis gar nichts zu tun haben muss. Wie gesagt: Ich und SRI: Als ich die Folgen als 'gereifter', um nicht zu sagen: alter Mann wieder gesehen hab, entsprach das Gesehene nicht den Kindheitserinnerungen und es ist mir auch nicht vorstellbar, dass ich damals irgendwas der tatsächlich erzählten Geschichten als solche verstanden hab. Ich hab ein paar 'Mystery-Sequenzen' gesehen und mir -vermutlich- daraus ganz eigene Sinnzusammenhänge gebastelt. Bzw. mein Hirn hat das getan, es war kein bewusster Vorgang. Natürlich nicht. Diese Fähigkeit des Hirns, eigene Verbindungen zu konstruieren, bzw. Zusammenhänge zu sehen, wo gar keine sind, also eigene Realität zu schaffen, statt tatsächliche Realität zu erkennen, ist -stark vereinfacht- anschaulich, wenn man bedenkt, dass die Augen alles oben unten sehen und umgekehrt und erst das Hirn das Bild umdreht. Oder dass die Augen ständig(!) die Nase sehen, das Hirn diese Sicht aber in der Regel 'ausblendet' und die Nase nur sieht, wenn 'wir' sie sehen wollen.
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