Rezension von: Anne-Sophie de Millas

Nach all der Aufregung der letzten Hefte hätten die X-Men eigentlich mal eine Pause verdient. So weit kommt es natürlich nicht, doch zumindest geht es diesmal ein wenig ruhiger zu. Gleich drei Zeichner teilten sich die Arbeit am Auftakt der Helden- Ära, da auch drei verschiedene Charaktere, Cyclops, Beast und Hope, im Mittelpunkt des Geschehens stehen. Whilce Portacio, der auch die nächste Story Die Fünf Lichter illustriert, ist dabei beileibe kein Unbekannter im Comicgeschäft, sondern immerhin einer der Gründer des Image- Verlages. Dennoch ist seine Interpretation der menschlichen Anatomie stellenweise, nun ja, äußerst diskussionswürdig. Immer mal wieder verschobene Gesichtszüge, seltsame Muskelberge… und wo zum Kuckuck sind eigentlich Cyclops Brustwarzen abgeblieben? Auch Steve Sanders weiß nur bedingt zu überzeugen. Seine Zeichnungen haben durchaus Charme, nur leider liefert er eine äußerst merkwürdige Beast- Interpretation, indem er dem katzenhaften Mutanten glatt eine längliche Hundeschnauze verpasst. Geschmacksfrage sind auch die von Jamie McKelvie illustrierten Seiten. Der recht unbekannte Brite gibt sich technisch zwar keine Blöße, besonders aufregend sind seine extrem statischen und glatten Zeichnungen jedoch nicht. Inhaltlich gibt es jedoch ein paar nette Überraschungen. Neben Steve Rogers als Rächer in der Not und Mr. Fantastic Reed Richards gibt sich auch die Mutantin Molly Hayes die Ehre. Das superstarke Mädel mit den ständig wechselnden Hüten kennt man als Mitglied der Runaways, einer Truppe aus Teenager- Helden, die ursprünglich allesamt Kinder von Schurken waren und sich schließlich ihren Eltern entgegen stellten. Diese Serie hat es trotz viel Kritikerlob leider nie nach Deutschland geschafft, war allerdings auch in den USA eher mäßig erfolgreich und liegt dort nach insgesamt 62 Ausgaben seit 2009 auf Eis. Das nächste Heft Uncanny X-Men 526 lüftet endlich zumindest teilweise das Geheimnis um Hopes Herkunft u [ Weiter geht es in der Rezension selbst... ]

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