Rezension von: Stephan Schunck

Nicht nur die fünf Bände von Die zehn Gebote - Das Erbe, nein, zusammen mit den zehn (nomen est omen) Bänden von Die zehn Gebote hat Giroud eine Plattform für eine der umfassendsden und komplexen Erzählungen innerhalb der Comic Geschichte geschaffen. Wer die Zehn Gebote gelesen und vielleicht verschlungen hat, wird so manches Mal frustriert den aktuellen Band aus den Händen gelegt haben, war doch der möglicherweise existierende Masterplan hinter all den Geschichten nicht immer erkennbar, konnten die wechselnden Zeichner viel zu wenig integrativ die Episoden miteinander verbinden. Möglicherweise hat Giroud genau dieses Problem erkannt, als er Das Erbe konzipiert hat.
Mit Joseph Béhé und Camille Meyer hat er die fünf Bände gemeinsam durchgezogen und das hat der Serie geholfen und einen wirklichen Schritt nach Vorne gebracht.
Wer sich die Mühe (und das Vergnügen) macht, die fünf Bände hintereinander zu lesen, wird mit einer kaum für möglich gehaltenen Komplexität belohnt, einer absolut nachvollziehbaren Geschichte, einem - ohne es strapazieren zu wollen - Weg in eine "bessere" Welt.
Wer braucht Bin Laden, wer benötigt verklärte Verblennente, die ihre Sicht des Glaubens mit (für westliche Verhältnisse) irrationalen Handlungen versuchen, durchzusetzen? So wird aus einem Comic eine Art Manifest, ein Appell - nur leider wird es wohl kaum gehört.


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