Rezension von: Henning Kockerbeck

Arina Tanemura ("Jeanne, die Kamikaze-Diebin", "Shinshi Doumei Cross" u. a.) gehört zu den ganz großen Namen, was den Zuspruch der deutschen Manga-Fans betrifft. Dass es sich um Shoujo handelt, die primäre Zielgruppe also junge Mädchen sind, sieht man nicht nur an den spitzen Kinnen der Figuren, sondern man hat es sozusagen pink auf weiß vor sich. Denn genau so sind die meisten Seiten gedruckt, pink auf weiß.

Trotzdem ist "Prinzessin Sakura" nicht so zuckersüß wie mancher andere Shoujo-Manga. Die Geschichte um ein junges Mädchen, das sich Hindernissen stellen und sie überwinden muss, könnte durchaus auch Lesern außerhalb der eigentlichen Zielgruppe gefallen. Arina Tanemura schafft es, ihren Hauptfiguren die richtige Mischung aus Stärke und Schwäche mitzugeben, um sie dem Leser schnell ans Herz wachsen zu lassen. Die gelungene deutsche Übersetzung trägt ebenfalls dazu bei. Die Figuren bekommen Dialoge in den Mund gelegt, die sich natürlich anhören und den Leser schnell in die Geschichte eintauchen lassen. Auch der Humor kommt nicht zu kurz, insbesondere wenn sich Sakura und Aoba, der Gesandte des Prinzen, kabbeln. Sollte sich da etwa der alte Spruch bewahrheiten, "Was sich liebt, das neckt sich"?

Das zentrale Motiv der Geschichte ist das Schicksal und inwieweit man ihm unterworfen ist. Muss Sakura den Mann heiraten, mit dem sie als kleines Kind verlobt wurde? Sagt ein einziges Schriftzeichen ihre gesamte Zukunft voraus? Und wird sie sich der Aufgabe stellen, die in ihrem Blut liegt?

Die Zeichnungen erfüllen die meisten Klischees, die über Manga in Umlauf sind, inklusive der riesigen Augen. Beim Einsatz von Rasterfolie, mit der sich Künstler das Schraffieren oder sonstige Mustern von Flächen vereinfachen können, ist Tanemura erfreulich zurückhaltend.

Neben dem ersten Kapitel der Serie enthält das Heft in der Mitte doppelseitiges Farbmaterial, das am Gratis-Comic-Tag s [ Weiter geht es in der Rezension selbst... ]

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