Rezension von: Marcus Koppers

Die Weissblech Comics fristen leider ein Nischendasein, da sie aufgrund ihrer Aufmachung und der zum Teil anrüchig klingenden Titel kaum wahrgenommen werden. Außerdem hat Verleger Levin Kurio den Mut, Comics für Erwachsene zu veröffentlichen. Dies hat jedoch den Nebeneffekt, dass viele die Weissblech Comics in die Schmuddelecke verbannen. Dabei bieten die Hefte abwechslungsreiche und stimmige Horrorcomics, die mehr Beachtung verdient hätten.

Die Palette der Comics reicht von expliziten Horrordarstellungen über dezenten Grusel hin zu unheimlicher Science Fiction. Die Auflösung der Kurzgeschichten kann immer wieder überraschen. Die Aufmachung der Hefte erinnert stark an die alten EC-Comics aus den 50er Jahren und versprühen das nostalgische Flair dieser Groschenhefte.

Für den diesjährigen Gratis Comic Tag werden Geschichten aus den letzten Ausgaben der Weissblech Comics neu aufgelegt. Als besonderes Bonbon gibt es eine exklusiv für dieses Heft erdachte Episode. Die Kurzgeschichten wurden geschickt ausgewählt und beschäftigen sich im weitesten Sinne alle mit Geistern und Spukerscheinungen. Eine weitere Gemeinsamkeit ist der relativ geringe Umfang. Um die breite Palette der Weissblech Comics gut zu repräsentieren, wurden viele kurze Episoden ausgewählt. Die Kapitel nutzen den Platz optimal und kommen relativ schnell zur Sache. Die Bilder passen optimal zum Inhalt und transportieren den Schrecken und den Schauer souverän. Außerdem deuten die Autoren manche Details nur an und verstricken sich nicht in unglaubwürdigen Erklärungsversuchen. Manchmal ist weniger halt mehr.

Der exklusive Beitrag schlägt eindeutig humorvolle Töne an, parodiert die aktuelle Entwicklung im Bereich der Horrorunterhaltung und transportiert das Konzept des Gratis Comic Tags auf die Spukindustrie. [ Weiter geht es in der Rezension selbst... ]

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