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Umfrageergebnis anzeigen: Jugendgericht Fulda verurteilt Jugendliche zum Bücherlesen - Ist das sinnvoll?

Teilnehmer
4. Du darfst bei dieser Umfrage nicht abstimmen
  • Ja, es zwingt die Straftäter dazu, über ihre Tat nachzudenken

    2 50,00%
  • Nein, die lassen sich von so was nicht beeindrucken

    1 25,00%
  • Kommt auf den Einzelfall an - bei einigen funktioniert es, bei anderen nicht

    1 25,00%
  • Dazu habe ich keine Meinung

    0 0%
Ergebnis 1 bis 10 von 10

Thema: Zum Lesen verurteilt

  1. #1
    Administrator und mehr Avatar von scribble
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    Zum Lesen verurteilt

    Das Jugendgericht in Fulda kann seit einigen Wochen eine ungewöhnliche Strafe verhängen: Jugendliche Ersttäter oder solche, die z. B. wegen Schwangerschaft oder anstehenden Operationen keine Arbeitsstunden ableisten können, können auch zum Lesen eines Buchs verurteilt werden. Mehr dazu in unserer Newsmeldung.

    Was meint Ihr dazu? Eine sinnvolle Möglichkeit, auf fehlgeleitete Jugendliche einzuwirken, oder eine Schnapsidee, über die sich die Kids höchstens kaputtlachen? Kann der Zwang zum Lesen die Liebe zu Büchern wecken, oder ist das aufgrund der Umstände von vorneherein ausgeschlossen? Welchen Einfluß hatten oder haben Bücher in Eurer Jugend auf Euch ganz persönlich?

    Ich bin gespannt auf Eure Meinung!

    Bis dann,

    scribble
    If you have enough book space, I don't want to talk to you - Terry Pratchett

    Populistische Vereinfachungen und autokratische Durchgriffsideologien verheißen, den Zumutungen der modernen Welt schadlos entkommen zu können.
    Deswegen machen sie den sachlichen Diskurs ebenso verächtlich wie die methodische Wahrheitssuche und die Begründungsbedürftigkeit von Geltungsansprüchen.

    - Peter Strohschneider, Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft


  2. #2
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    sollen sie nur lesen? wird das kontrolliert? müssen sie einen aufsatz über das gelesene buch schreiben?

    klingt eher nach einer schnapsidee

  3. #3
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    Die Jugendlichen bekommen Aufgaben zu dem Buch und müssen schriftlich darüber berichten, was sie beim Lesengelernt haben. Offenbar sind erste Erfahrungen recht erfolgreich - ein Jugendlicher hat anstelle der verlangten fünf Seiten gleich mal dreizehn abgeliefert, ein anderer will selbst ein Buch über sein eigenes Leben schreiben. Es gab aber auch einen, der sich mit Hilfe einer aus dem Netz kopierten Zusammenfassung drücken wollte. Dem sind sie schnell draufgekommen

    Bis dann,

    scribble
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    Deswegen machen sie den sachlichen Diskurs ebenso verächtlich wie die methodische Wahrheitssuche und die Begründungsbedürftigkeit von Geltungsansprüchen.

    - Peter Strohschneider, Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft


  4. #4
    Mitglied Avatar von Mick Baxter
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    Lesen als Strafe macht es sicher nicht populärer. Die Frage ist auch: Müssen die Delinquenten Gebrauchsanweisungen und Sachbücher lesen oder Belletristik?
    Das ICOM-Heft zum Gratis Comic Tag 2012 jetzt herunterladen (7,3 MB)!

  5. #5
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    Es gibt eine Liste (PDF) mit Buchempfehlungen. Das sind ausgewählte Romane, die sich jeweils mit dem Delikt befassen, wegen dem der Jugendliche verurteilt wurde.

    Zum Beispiel beschäftigt sich Die Ameisensiedlung von Miriam Günther mit Problemen wie Ausgrenzung, zerbrochene Familien, Alkohol oder Schule schwänzen. Morton Rhues Ich knall euch ab! dreht sich um Mobbing, Schulprobleme und Amokläufe. Es gibt auch Bücher für Jugendliche, die etwa Sexual- oder Drogendelikte begangen haben.

    Dass der Zwang nicht unbedingt dazu beitragen wird, dass die Jugendlichen danach gerne lesen, ist auch in meinen Augen das größte Problem. Aber ich finde, wenn es tatsächlich den gewünschten Effekt hat und die Jugendlichen zum Nachdenken bringt und dazu, dass sie ihr Leben ein Stück weit ändern - dann ist es allemal eine bessere Strafe als Parkwege fegen oder ein Wochenende im Arrest sitzen.

    Bis dann,

    scribble
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    Populistische Vereinfachungen und autokratische Durchgriffsideologien verheißen, den Zumutungen der modernen Welt schadlos entkommen zu können.
    Deswegen machen sie den sachlichen Diskurs ebenso verächtlich wie die methodische Wahrheitssuche und die Begründungsbedürftigkeit von Geltungsansprüchen.

    - Peter Strohschneider, Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft


  6. #6
    Administrator und mehr Avatar von scribble
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    Auch wenn das jetzt ein Doppelpost wird, aber weil es mir gerade in die Finger gefallen ist: Auch in den USA gibt es Lesen als Strafe - aber in anderem Sinne. In einer Bibliothek in Salt Lake City können Kinder Strafgelder für zu spät zurückgegebene Bücher "ablesen". Je zehn Minuten Lesen wird ein Dollar erlassen (Quelle: Beacon News).

    Bis dann,

    scribble
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    - Peter Strohschneider, Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft


  7. #7

  8. #8
    Mitglied Avatar von Mick Baxter
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    Zitat Zitat von scribble Beitrag anzeigen
    In einer Bibliothek in Salt Lake City können Kinder Strafgelder für zu spät zurückgegebene Bücher "ablesen". Je zehn Minuten Lesen wird ein Dollar erlassen
    Das ist ja eigentlich noch seltsamer. Immerhin sind Kinder, die Bücher ausleihen, keine notorischen Nicht-Leser. Das ist bei jugendlichen Straftätern aus dem entsprechenden Milieu schon eher zu erwarten. Und Lesen (ob als Strafe oder freiwillig) fördert die Lesekompetenz.
    Entweder sind in Salt Lake City die Strafgelder astronomisch oder die "Gegenleistung" bescheiden.
    Geändert von Mick Baxter (03.05.2010 um 14:57 Uhr)
    Das ICOM-Heft zum Gratis Comic Tag 2012 jetzt herunterladen (7,3 MB)!

  9. #9
    Mitglied Avatar von Yuuhi
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    Klingt für mich auch eher nach Schnappsidee.

    Die Jugendlichen lesen zwar Bellestrik die möglicherweise an ihre Fälle erinnert, was in einigen speziellen Fällen hilfreich sein mag, als Strafersatz finde ich es jedoch pädagogisch nicht wertvoll. Es gibt sehr viele Jugendliche die damit nicht draus lernen werden und es klingt sehr nach Strafarbeit die man von einem Lehrer aufbekommt, nicht nach Justiz.

  10. #10
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    ich bin dafür! Man sollte Täter dazu bringen über Ihre taten nachzudenken, wenn sie das nicht allein schaffen, muss man halt "nachhelfen"

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