Endlich,einfach genial!
Under wieder brummt es uns die Hummel als erstes:
Werkausgabe von Milo Manara ab Herbst bei Panini
Wie Panini gerade bekanntgab, startet im September die schon längere Zeit erwartete Gesamtausgabe der Werke des italienischen Zeichners Milo Manara. Los geht es gleich mit zwei Meisterwerken des Künstlers, der hauptsächlich durch seine erotischen Arbeiten für Aufmerksamkeit sorgt. In Band 1 und 2, die bis Ende 2009 erscheinen werden, sind Die Reise nach Tulum und Die Reise des G. Mastorna, beide nach Texten des Regisseurs Federico Fellini entstanden, und das in Zusammenarbeit mit Hugo Pratt entstandene Ein indianischer Sommer enthalten. Für 2010 sind die nächsten vier der auf mindestens 16 Bände angelegten Reihe geplant. Neben der Wiederveröffentlichung bekannter Geschichten gibt es in jedem Band auch umfangreiches, zum großen Teil in deutscher Sprache unveröffentlichtes Material, und bei Erfolg der Reihe sind auch die Frühwerke Manaras aus den 1960er und 1970er Jahren geplant.
Manara Werkausgabe 1: Die Reise nach Tulum und Die Reise des G. Mastorna
Hardcover, 176 farbige Seiten, € 19.95
Erscheint im September 2009.
Manara Werkausgabe 2: Ein indianischer Sommer
Hardcover, 160 farbige Seiten, € 19.95
Erscheint im November 2009.
Quelle: Hummelnewsletter Juni 2009
Endlich,einfach genial!
Was ist ein "Indianersommer"??? Die korrekte deutsche Übersetzung wäre ja Altweibersommer, aber da ging der doppelte Sinn des Titels verloren.
Gucksdu hier:
http://wissen.spiegel.de/wissen/resu...indianersommer
eckrt
Abgesehen davon, dass man mich mit Manara jagen kann und dies daher eigentlich nicht "mein Thread" ist: "Indian Summer" gehört natürlich überhaupt nicht übersetzt.
Geändert von felix da cat (01.06.2009 um 12:56 Uhr)
O doch. Und "Indianersommer" ist die treffende Übersetzung. Die es übrigens auch noch gab, als ich Carlsen verließ (ich habe den Titel damals "eingekauft").
Das ist so ein wunderbarer Wandel wie der, dass in Zweitauflagen von Pratts "Südseeballade" plötzlich der Mönch "Monaco" genannt wurde - bloß weil da irgendein Idiot sich an seine ZACK-Jugend erinnerte und dort Monaco gelesen hatte. Italienisch monaco, aber auf deutsch eben Mönch - das hat nichts mit einem Fürstentum in Südfrankreich zu tun. Irre finde ich dabei, dass das im gesamten (damals noch analogen) Lettering verschlimmbessert wurde - ein ziemlicher Aufwand.
eckrt
Mit einem indischen Anwesen fing alles wieder an … Der Holländer … und dabei wäre die richtige Übersetzung »München« gewesen … war … er war fast … das wurde aber in der französischen Übertragung auch nicht berücksichtigt: München heißt dort »Le Moine« … so gut … im »estate di San Martino« hört sich alles … auf … wie Sie … ja … ah … ja, ja … alles.
Naja, Indianersommer = Altweibersommer in Nordamerika. Da gehe ich mit felix konform, kann man sich das Übersetzen gleich schenken. Weil: Wer diese deutsche Wortkreation überhaupt kennt wird wohl auch den englischen Ausdruck verstehen.
Die kongenialste Titelübertragung ins Deutsche ist für mich übrigens immer noch Der öffentliche Feind (statt Der Staatsfeind) für den James Cagney Film The Public Enemy.
Schlimmer als "Illegaler Ausserirdischer" (Ghost in the Shell, die alte Splendid-Synchro) ist das jetzt auch nicht. Aber das ist ja "nur" ein Übersetzungsfehler innerhalb.
Schlimm finde ich "Der Schwarze Falke" (The Searchers). Kommt kein schwarzer Falke drin vor (jedenfalls nicht im Original).
Geändert von Clint Barton (01.06.2009 um 22:45 Uhr)
Meine SAMMLUNGEN: [ Comics || Bücher || Filme/Serien || Musik || Video Games ]
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Na und? Rat mal was in Maschinenpistolen (OT: White Heat) nicht vorkommt.
Aber wenn's jetzt nicht nur um Übersetzungsfehler sondern um bescheuerte Titel ganz allgemein geht, versuch mal Der Brausekopf mit den Sausebeinen zu toppen.
Hell's Kitchen bei Ehapa war auch nicht der Originaltitel und dennoch sinnvoll.
"Indianischer Sommer" ist auf jeden Fall nicht sinnvoll. QED
eckrt
19,95 Euro für 160 bzw. 176 Seiten - eine im positiven Sinne sehr interessante Kalkulation, wenn man sich die Preise bei anderen Verlagen für wiederaufgelegte alte Geschichten in Bänden mit gleicher oder ähnlicher Seitenzahl ansieht. Bei Panini rechnet man offensichtlich mit einem großen Erfolg der Werkausgabe. Oder liegt das daran, dass sie keine Lizenzgebühren zu zahlen brauchen?
Sehe ich auch so.Zitat von Susumu:
Naja, Indianersommer = Altweibersommer in Nordamerika. Da gehe ich mit felix konform, kann man sich das Übersetzen gleich schenken. Weil: Wer diese deutsche Wortkreation überhaupt kennt wird wohl auch den englischen Ausdruck verstehen.
Klar, dass es in solchen Fragen keine absolute Wahrheit, sondern nur "Sprachgefühl" gibt, aber es ist doch üblich geworden, Namen von auf bestimmte Regionen beschränkten oder dort zumindest am häufigsten auftretenden Naturphänomenen auch aus diesen Regionen zu übernehmen (z.B. hat meines Wissens auch noch niemand versucht, "Tsunami" aus dem Japanischen ins Deutsche zu übersetzen), dies spiegelt sich übrigens auch in der Wiki.
Schön zu lesen, dass wir Dich überzeugt haben.
Noch mal Tacheles: Wir haben einen Originaltitel "Tutto ricominciò con un'estate indiana" - Alles fing im Indianersommer an. Wenn Manara statt estate indiana "Indian Summer" hätte sagen wollen, hätte er das getan. Warum sollen wir in Deutschland statt des zwar wenig bekannten, aber immerhin legitimen "Indianersommer" eine englische Bezeichnung wählen? Ich selbst habe damals (1985) Indianersommer nicht gekannt, dann aber mich informiert und dazugelernt (mein Nachfolger bei Carlsen offenbar nicht).
Aus einer ganz anderen Perspektive: Ist hier irgendwer von Panini dabei, der diese Weisheiten in seinem Herzen bewegt? Wenn nicht, sollten wir den Thread auf der Stelle beenden.
eckrt
Wieso eigentlich immer diese "Beendungsmanie"? Hier ist doch niemand beleidigt oder gekränkt worden ... ähem ... oder etwa doch? Reicht es jetzt schon aus, eine andere Sicht der Dinge zu haben ...
Aber wegen mir, damit die Qual ein Ende hat, mein letzter Beitrag zum Thema:
Prinzipiell:
Wenn ein Übersetzer zwischen zwei prinzipiell "richtigen" Begriffen einen auswählen muss, nimmt er doch wohl den, der ihm am passendsten scheint. Mit dem etwas arrogant ins Feld geführten "elaborierten Sprachcode" hat das gar nichts zu tun. Deshalb auch meine leicht ironische Replik.
Mit Sprachgefühl hingegen hat Übersetzungstätigkeit sehr viel zu tun. Dass man mit Gefühlen nicht immer richtig liegt, ist eine Binsenweisheit, die hier nicht wirklich weiterhilft (und daher auch überflüssig war). Niemand würde die Subjektivität bei der Übersetzungstätigkeit ernsthaft bestreiten (auch deswegen unterscheidet man in gute und schlechte Übersetzer).
Warum?Zitat von eck@rt:
Wenn Manara statt estate indiana "Indian Summer" hätte sagen wollen, hätte er das getan. Warum sollen wir in Deutschland statt des zwar wenig bekannten, aber immerhin legitimen "Indianersommer" eine englische Bezeichnung wählen?
Ein möglicher Grund fällt mir auf Anhieb ein (und ich glaube, dass er zeimlich gut ist, überlasse das aber Leuten, deren Italienischkenntnisse besser sind als meine):
Vielleicht mögen Italiener Anglizismen ebenso wenig wie Franzosen.
... was dazu führen würde, dass sich bei ihnen die italienische Entsprechung eines englischen Begriffs viel schneller und erfolgreicher etablieren würde als dessen deutsche Entsprechung in Deutschland.
Mal ein bekanntes Beispiel aus der französischen Sprache, damit deutlich wird, was ich meine: Wenn der Franzose "ordinateur" für Computer sagt, muss ein deutscher Übersetzer nicht auf die Suche nach einem deutschen Begriff für Computer gehen (wende ich die von eck@rt gestellte Frage analog an, dann schon: denn wenn der Franzose "Computer" gemeint hätte, hätte er ja "Computer" gesagt).
Natürlich gab und gibt es Versuche, "Computer" einzudeutschen, aber haben sich diese Eindeutschungen durchgesetzt?
Und: Hat sich der Begriff "Indianersommer" in Deutschland durchgesetzt?
Ich meine nicht.
Bekannter ist allemal "Indian Summer" (selbst eck@rt hat eingeräumt, "Indianersommer" zunächst nicht gekannt zu haben, er wußte aber sicher, was "Indian Summer" ist).
Nehmen wir mal die französische Übersetzung von "Indian Summer": "Été indien". In Frankreich ist dieser Begriff relativ geläufig (Joe Dassin hatte mit "Eté indien" in den 1970ern dort sogar einen sehr erfolgreichen Hit). Das Italienische ist bekanntermaßen mit dem Französischen verwandt ... möglicherweise ist im italienischen Sprachraum "estate indiana" genauso verbreitet wie "été indien" im französischen.
Kurz:
Geläufige Begriffe der einen Sprache übersetzt man meines Erachtens nicht in unbekannte der anderen.
(Zudem vermute ich, dass "Indianersommer" stark anachronistisch ist, soll heißen: eine Neuschöpfung. Ob die in eine solche Geschichte passt? Der "Klassiker", der zur Handlungszeit der Story in Deutschland gebräuchlich war, scheint mir doch eher "Nachsommer" zu sein. Durch Verwendung dieses Begriffs würde allerdings die "Anspielung" auf Indianer verlorengehen ... womit wir wieder bei "Indian Summer" wären)
Hmm ... soll ich jetzt "sorry" dafür sagen, dass ich 'ne andere Sichtweise habe?
Och, nicht wirklich ...
Geändert von felix da cat (02.06.2009 um 19:28 Uhr)
"Rote Häute, heisse Bräute" hätte als Titel eh am besten gepasst. Auch vom Niveau her. Und um was anderes gehts eh nicht.
lieber dohf als ein comicfilosohf
Hätten sie freilich nicht. DIe Jungs von Carlsen lassen sich von denen schließlich nichts dreinreden.
Würde auch am besten der deutschen Tradition entsprechen, neue Titel zu kreieren. Am besten solche, die die Zielgruppe erweitern.
z.B. Wise Guys: dt. 2 Superpflaumen in der Unterwelt
Dio perdona - io no: 2 vom Affen gebissen
Il buono, il brutto e il cattivo: 2 glorreiche Halunken
Running Scared: Diese 2 sind nicht zu fassen
Gerade die Zahl 2 scheint ein unersetzlicher Magnet fürs Publikum zu sein.
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