bricht ein Holzschwert für Gin Tama
Also wer's nicht kennt, hat umsonst gelebt! Japanischer Humor hatte es hierzulande immer schwer. Zugleich schert sich Sorachi Sensei einen Kehricht um seine Zeichnungen. Er macht ja auch alles allein. Da liegt nun mal sein Fokus auf den oberillen Einfällen und Gags, denen an Derbheit und Schrulligkeit nichts das Wasser reicht. Als älteres Semester fallen mir da eher europäische Pendants wie "Clever & Smart" oder "Groo der Wanderer" ein. Etwa im überbordenden Nonsens von Band 17, wo wildgewordene Haushaltsandroiden den Besen schwingen und unsere Helden durch ein schwüles Fantasie-Shibuya verfolgen. Kagura lässt ihren pelzigen Freund Sadaharu einen Mordsschiss hinlegen, worauf die robotische Putzkolonne ein "A-Level Schmutzobjekt" :ugly: ausmacht. Im nächsten Panel sieht man die Meute sich beim obligatorischen Kampfschrei "Hyaaa!" drüber hermachen! Ablenkung gelungen! Insgesamt muss man sich wohl sehr in der japanischen Kultur auskennen, um sämtliche Frechheiten Sorachis zu erkennen, mit denen er vor allem das historische Erbe der Samurais durch den Kakao zieht. Ob es die mythenüberladene Shinsengumi; die ehrwürdige Schutztruppe des Shogun sind: "Tatütata die Shinsengumi ist da!" Ob es Gintoki selbst ist, der das Brauchtum der Samurai mit seinem Holzschwert hochhält. Ob es ein vom Pech verfolgter Ninja ist, der mit seinen extracoolen Techniken Pizza austrägt. Oder der trinkfeste hard boiled cop, der permanent Raymond Chandler Zitate aufsagt ... Im nächsten Band, den ich noch die Ehre hatte redigieren zu dürfen, erwacht das dödelige Bankai in Gintokis Holzprügel. Bleach-Fans aufgemerkt, hier bleibt nun wirklich kein Auge mehr trocken.
Leute, holt Euch Gin Tama! Ihr werdet es nicht bereuen!!!