
Rezension von: Götz Piesbergen
"Im Schatten des Krieges: Reportagen aus Syrien, dem Irak und der Türkei" heißt dieses Album, das man vor sich liegen hat. Erschaffen wurde es von Sarah Glidden, die mit "Israel verstehen in 60 Tagen oder weniger" bekannt geworden ist. Und dabei dreht es sich auch um die Frage "Was ist Journalismus?" Das klingt nach einem dicken Brett, das Sarah Glidden hier bohren will. Ein Unterfangen, das deshalb schon von Anfang zum Scheitern verurteilt ist? Nicht unbedingt, wenn man dem Band eine Chance gibt. Zunächst einmal lässt sich die Künstlerin Zeit, den Leser in die Handlung einzuführen. Sie konzentriert sich die ersten Seiten darauf, ihm die wichtigsten Personen vorzustellen. Und das sind natürlich die Personen, mit denen Sarah unterwegs ist. Zwei Reporter, die zusammen ein Paar bilden und ein Ex-Marine. Eine ungewöhnliche Konstellation, die aber hervorragend funktioniert. Sarah ist sozusagen das Auge und das Ohr des neugierigen unerfahrenen Lesers, die mit ehrfürchtigen Staunen beobachtet. Da ist zum einen Sarah Stuteville, Journalistin und Redakteurin beim Seattle Globalist. Dann Alex, der der Fotograf und Kameramann ist. Dan, der Ex-Marine, dessen Zeit gemeinsam mit dieser Gruppe mit zu seinem Studium gerechnet wird. Und dann eben Sarah Glidden, die aus ihren Erfahrungen einen Comic machen möchte. Es ist eine interessante Konstellation, wobei das Hauptaugenmerk vor allem auf Sarah Stuteville und Dan liegt. Sie ist eine ernsthafte Journalistin, die versucht, neben ihren hehren Zielen auch die knallharte Realität, wie zum Beispiel was für einen Artikel sie haben möchte, unter einen Hut zu bringen. Er ist ein Ex-Marine, der sich dem Militär angeschlossen hat und in den Irak-Krieg gezogen ist, obwohl er dagegen ist. Ein untypischer Soldat, was wiederholt zum Ausdruck gebracht wird. Was also ist Journalismus? Geht man von diesem Band aus, ist die Antwort darauf äußerst komplex. Denn [ Weiter geht es in der Rezension selbst... ]

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